Tag 1, Sonntag, 14. August 2011: Grasleitenhütte
Bergsteigerleben
Zur besten Kaffeezeit betreten wir die Sonnenterasse der Grasleitenhütte
auf 2.134 Meter. 365 Tage hatten wir das entbehrt, das Bergsteigerleben!
An einem Tisch am Rande des bunten Treibens lassen wir es uns gut gehen
bei einer Suppe und einem Humpen Bier oder Kaffee und Kuchen, jeder
wie er’s mag.
Martin entscheidet sich angesichts der frühen Zeit noch für ein
Mittagsschläfchen. Ich beginne das Tagebuch zu schreiben. Bärbel treibt
etwas Konversation mit Gleichgesinnten und Reinhard studiert die
Wanderkarte und geht noch ein wenig auf Fotopirsch.
Die Grasleitenhütte (2.134 m)
Die Hütte war 1887 die erste Zuflucht im
Rosengarten,
errichtet von der
Sektion Leipzig. Tschaminspitzen und Valbonkogel flankieren die Hütte,
Antermoia- und Seekogel sorgen für den Hintergrund und der Blick
talaus gleitet über die Geländeschulter mit dem schmalen Pfad, der
unten aus dem Tschamintal heraufführt.
Italienische Hüttengaudi
Es ist ruhig geworden draußen auf dem „Sonnendeck“. Der Abend ist
heraufgezogen und hat neben der Dunkelheit auch Nebel mitgebracht, der
düster und dunkelgrau vom Grasleitenkessel herab quillt.
Wir haben es uns in der warmen Stube gemütlich gemacht. Eine Wandergruppe
von 26 Italienern sorgt für Stimmung: Laute Adriano Celentano Lieder zu
Gitarrenklängen, muntere Tanzversuche der kleinen Kinder der Hüttencrew
und lebhafte Unterhaltung an allen Tischen lassen uns langsam müde werden.
Es ist nach 21 Uhr als wir begleitet von „Marina, Marina“ die Treppe zu
unserer Schlafkammer hinaufsteigen und bald darauf von neuen Abenteuern
träumen; noch wissen wir nicht, dass uns diese am nächsten Tag
tatsächlich erwarten …
Text von Reinhard Jakubowski aus Gladbeck mit Tagebuchauszügen von
Hildegard. Fotos von Bärbel & Reinhard Jakubowski.
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