Tag 2, Montag, 15. August 2011: Antermoia Hütte - Donapass
Zuflucht Antermoia Hütte (2.474 m)
Wir verwandeln den ordentlichen Hüttenraum in ein wüstes Lager. Es ist zum Glück nicht viel Betrieb, so dass wir uns ungeniert hier ausbreiten können. Rucksäcke, Jacken, Pullover, alles wird verteilt, damit es trocknen kann.
Die wenigen Leidensgenossen eifern uns nach und schnell haben wir den Hüttenraum unübersichtlich gestaltet.
Heiße Getränke, Bratkartoffeln mit Spiegelei, Schnitzel und ein Liter Rotwein, geteilt durch vier, möbeln uns langsam wieder auf.
Was nun? Wir sind hier nicht am Ende unserer Etappe, sondern erst in der Mitte! Reinhard hat inzwischen mit dem Hüttenwirt gesprochen und verkündet, dass wir zur Not hier bleiben könnten. Das brächte unsere weiteren Etappen jedoch durcheinander und wir müssten der nächsten Hütte absagen.
Wetterumschwung!
14:45 – Unruhe kommt auf im feucht-warmen Hüttenraum. Draußen ist es heller geworden. Der Himmel bricht auf und erste zaghafte Sonnenstrahlen tasten sich durch die Fenster. Aufbruchstimmung! Wir ziehen weiter.
Einige Utensilien sind trocken geworden, aber die Schuhe bei weitem nicht. Wir zwängen uns in die patschnasse Masse. Ekelig und kalt ist das!
Dennoch sind wir froh und guter Dinge und bald darauf auf dem Pfad zum Donapass, den man schon von der Hütte aus sehen kann.
Wir sehen verwegen aus, vor allem Martin, dessen feuchter Schlafsack außen auf dem Rucksack zur Trocknung flattert. Auch wir anderen haben das eine oder Kleidungsstück herausgehängt auf den Rucksack.